Ja und Nein. Eine Phobie ist auf jeden Fall auch eine Angststörung, aber sie bezieht sich halt “nur” auf eine spezifische Situation, ein bestimmtes Tier oder so ähnlich. Wenn jemand “nur” unter einer Phobie leidet, schränkt das in der Regel das Leben nicht so massiv ein, weil eine einzelne Sache, ein Tier, eine Situation oder eine Begegnung punktuell vermieden werden kann ohne dass gleich das ganze Leben auf “Halt” steht.
Beispiel: Hundephobie
Eine Phobie ist allerdings alles andere als Urlaub oder so! Sie kann sich nämlich stark ausbreiten und zum Teil abartig anmutende Formen annehmen. Hat z.B. Jemand eine unbehandelte Hundephobie und ist bereits öfters deswegen in Panik geraten, passiert es schnell, dass der Betroffenen nicht nur Hunden, sondern auch allen Situationen ausweicht in denen er Hunde begegnen könnte. Bald wird er also nicht mehr in den Park gehen, nicht mehr am Fluß spazierengehen, keinen Einkaufsbummel mehr machen und auch seine Nachbarn nicht mehr besuchen, weil überall “könnte” ja ein Hund auftauchen.
Eine Phobie kann sich auch verselbständigen
Die Phobie verselbständigt sich auf diese Art sehr schnell und kann dann ähnlich starke Einschränkungen verursachen, wie z.B. die generalisierte Angststörung (dazu demnächst mehr). Trotzdem wird man wohl unterscheiden müssen zwischen einer reinen Phobie und einer generaliesierten Angst-oder Panikstörung.
Phobie oder generalisierte Angststörung
Die Differenzierung kann aber nicht auf der Größe des Leidensdrucks, sondern muss vielmehr nach dem jeweiligen Therapieansatz erfolgen. Eine Phobie ist schlichtweg – zumindest theoretisch – leichter zu behandeln, weil man hier nämlich seinen “Gegner” also die Spinne, den Hund, den Verkehrsstau, das volle Kino oder die Gruppe von Zuhörenusw. klar als Angstauslöser identifizieren und begegnen bzw. angehen kann. Das ist bei der generalisierten Angst weniger gut möglich.
So oder so ist eine Phobie aber eine Angst, die stört und damit für meine Begriffe eine Angststörung. Der Angst gegenüber hilflos ausgesetzt fühlt sich der Betroffene so oder so.
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